Wandern am Bodensee – Bregenz

Wandern am Bodensee – Bregenz’s Hausberg der Pfänder

Da stand ich nun, eingequetscht zwischen Kinderwagen und Mountainbike. Aber immerhin auf der richtigen Seite der großen Kabine der Pfänderbahn. Talblick, und was für einer. Je weiter die Bahn sachte nach oben auf der 6 minütigen Fahrt schwebte, umso schöner wurde der Blick. Auf die Landeshauptstadt von Vorarlberg Bregenz, den Hafen, Lindau im morgendlichen Dunst und natürlich den Bodensee. Natürlich auch auf so manchen Bauernhof, Kühe die genüsslich und ungestört von den Wanderern sich dem Gras widmeten.

Wandern am Bodensee

Und dann natürlich die Wanderer, die jenigen die entweder zu schottisch waren um die rund 12 € für die Berg und Talfahrt auszugeben, oder das Wanderangebot rund um den Pfänder einfach nicht ausreichte. Und mitten drin ich, die eigentlich seit einem Urlaub in Südtirol zu Teenie Zeiten (und somit vor Urzeiten) die dafür tyische Null Bock Haltung was das Thema Wandern angeht, beibehalten hat. Wandern? Gerne ohne mich, mir reicht es einmal bequem hochzufahren, knipsen und zurück auf dem gleichen Weg wie zuvor.

Bis ich mich in Neusseland dabei entdeckte, dass ich plötzlich gerne für eine Runde die Wanderschuhe anzog, aus der 30 Minuten Runde wurde die 2000 Treppen Tour und dann der 4 Stunden Roundtrip. Merkwürdigerweise wiederholte sich das ganze dann in Südafrika und auf Hawaii. Es machte mir plötzlich Spass. Das laufen in der Natur, so ganz ohne Musik.

Wandern am Bodensee

Und nun stand ich auf dem Pfänder, nur zwei Tage nachdem ich von Hawaii zurückgekommen war, überhaupt nicht eingestellt auf das heiße schwüle wechselhafte Sommerwetter oder aufs wandern. Die fürs Wandern eigentlich unverzichtbare Ausstattung wie Wanderschuhe, Rucksack mit ausreichend Wasser, Sonnenschutz nicht nur in Form von Sonnencreme hatte ich ausser acht gelassen. Ich wollte doch nur kurz eine Runde drehen, einen Blick auf den Bodensee von oben werfen.

Aber dann packte es mich, dazu waren ja auch drei Stunden parken kostenlos, warum also nicht der schwülen Sommerhitze entkommen? Wenigstens zum ersten Schild des Käsewanderwegs wollte ich kommen. Und Trekkingschuhe hatte ich ja auch an. Wie magisch zogen mich die Menschenmassen in die andere Richtung des Wildparks – links ging es den Berg hinab, also dürfte das der richtige Weg sein? Schilder waren leider im Hinblick auf den Käsewanderweg Fehlanzeige, die weiteren Touren waren augenscheinlich leicht und gut ausgeschildert. Dafür landete ich ersteinmal auf der nur 10 Minuten entfernten Pfänderspitze. Mein erster Berggipfel!

Die Wanderung auf dem Pfänder ist für einen Wanderlaien, und dazu unsportlichste Person der Welt, wie mich perfekt. Es gib kaum Höhenmeter zu überwinden, die Wege sind breit und ohne viel Geröll, alle paar km (ca. 30 Laufminuten) findet sich meist eine Alm zum einkehren und der Ausblick ist atemberaubend.

Wandern am BodenseeUnd bei der Käsewanderung gab es, zumindest für mich, immer noch den Anreiz die nächste Informationstafel zur Käseherstellung zu erreichen. Entlang des Käsewegs, der auch an Sennereien vorbei führt, wird die Geschichte und Herstellung des Käse in der Region erklärt. Käse kaufen kann man natürlich auch, entweder wenn man während der Öffnungszeit bei der Sennerei vorbei schaut, oder vom Käseautomat. Wäre es nur nicht so heiß gewesen, so ganz ohne Kühlung wollte ich dem Käse den Rückweg zur Bergstation plus eine knapp 2 stündige Autofahrt dann doch nicht zumuten.
Einzig an der Beschilderung könnte man noch etwas nachsteuern. Der Käserundweg war so von der Bergstation nicht ausgeschrieben, so richtigen Internetempfang hatte mein iphone auf dem Berg auch nicht und so lief ich eher nach Gefühl in die Richtung, in der ich den Start des Rundwegs vermutete. Die auf der Karte des Rundwegs eingezeichneten Almen waren dazu dann nicht ausgeschliedert, so dass ich deutlich länger die Runde dreht als eigentlich gedacht.
Ein gespritztes Wasser, Zitronenmelissesirup mit Mineralwasser, später und perfektem Timing reicht es zum kostenlosen Parken dann doch nicht. Genau 5 Minuten zu spät stand ich vor dem Parkautomat – die Uhr im Parkhaus (und an der Schranke) ging im Juli vor. Dann hätte ich mir doch noch Zeit lassen können, den zum Wildpark reichte diese leider nicht. Beim nächsten mal, immerhin ist der Pfänder von Stuttgart aus in kürze zu erreichen und es gibt auch noch mehr Möglichkeiten zum Wandern am Bodensee. Und dann reicht es auch am Anschluss der Wanderung am Bodensee den Sprung in den See zu wagen.

Wandern am Bodensee

Anreise:

  • Der Pfänder ist der Hausberg von Bregenz. Die Landeshauptstadt von Vorarlberg (Österreich) erreicht man entweder per PKW via der A96 bis Lindau und weiter entlang der Bundesstrasse B12 bis Bregenz, wodurch man sich die Vignette für die Autobahn spart.
  • Alternativ mit der Bahn bis Lindau, und entweder mit dem Schiff bis Bregenz oder via der S1.

Pfänder:

  • Drei Wege führen auf den Pfänder, zu Fuss (je nach Weg zwischen 1,5 und 3,5 Stunden), mit dem Auto bis zum Parkplatz Moosegg (nicht kostenlos) oder mit der Pfänderbahn (€ 12,20 von 8 bis 19 Uhr, Parken für 3 Stunden kostenlos).
  • Käsewanderung, ab der Pfänderbergstation über Pfänderspitze nach Moosegg von dort ist der Weg ausgeschildert. Anmeldung bei Sennereien ist erforderlich. Zwischen 3 und 4,5 Stunden dafür einplanen.
  • Drei- 1000’er Wanderung über Pfänderspitze- Hirschberg und Hochberg bis zur Bergstation
  • Adlerwarte (aktuell geschlossen)
  • Wildpark (kostenloser Eintritt)

Hinweis:
Die Reise nach Bregenz erfolgte auf Einladung von Tourismus Bregenz.

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2 Kommentare

  1. Hey Tina,

    toller und übersichtlicher Artikel über deinen Ausflug beim Bodensee, habe ich sehr genossen.
    Ich werde demnächst auch dorthin fahren und jetzt ist die Vorfreude noch größer geworden. :)

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