Meist hat man bestimmte Bilder im Kopf, wenn man an Regionen, Städte denkt. Bei der Provence fallen mir kleine, verwinkelte Strassen ein, Kopfsteinpflaster, Lavendel und schönes Wetter.
Knapp 1 Stunde mit der Bummelbahn entfernt von Marseille,war dies ein perfekter Ausflug für einen Nachmittag in Aix-en-Provence, den bis auf Lavendel hatte diese alles zu bieten. Auch wenn das Wetter nicht wirklich mitspielte, nach einer Stunde regen (und der Erkenntnis das es Sinn macht immer einen Schirm dabeizuhaben), kämpfte sich die Sonne durch die dichten Wolken.
Leider zu spät, das Mittagessen im Hotel de Gallifet wurde kurzerhand in die Räumlichkeiten der Ausstellung “French Kiss” verlegt. Nicolas Mazet öffnete vor ein paar Jahren die alte Familienvilla in einer ruhigen Seitenstrasse, fern vom Trubel der Touristenmassen, für moderne Kunst.
Und seit kürze auch mit einem kleinen Cafe, mit regionaler fränzösischer Küche. Oder mit einem Glas Wein und Callissons die kleine, aber interessante wechselende Kunstausstellung geniessen.
Ein Besuch von Aix-en-Provence ohne Calissons ist fast nicht möglich. Die Spezialität der Region, aus gemahlenden Mandeln und kandierten Früchten wie Melonen und Orangen mit Royal Icing (=Eiweissguss). Mich erinnterten Calissons stark an Marzipan, mit einem leicht fruchtigen Geschmack.
Die Spezialität, die zur Hochzeit des König René im 15. Jahrhundert das erste Mal seien Weg in die Geschichtsbücher fand, der Region. Wer gerne eine Schachtel mitnehmen möchte, die Rue d’Italie lässt das Herz von Essensliebhaber (Foodies klingt irgendwie schöner) höher schlagen.
Während sich auf dem Cours Mirabeau die Touristenmassen drängen, spielt sich in den Seitenstrassen das wahre Leben ab, und über Touristen stolpert man deutlich weniger. Ich liess mich einfach treiben, der Stadtplan wurde ignoriert um in den Gassen nördlich & südlich des Cours Mirabeau zu verschwinden. Verlaufen ist fast nicht möglich, alle Wege führen irgendwann wieder aus dem wirrwarr der kleinen Gassen.
Die Stadt zog mich mit seinen sandsteinfarbenen baroken Häusern, die im Wind flatternden Wäsche vor den Fenstern, in den Bann.
Aber nach ein paar Stunden war ich auch wieder froh, den Touristenströmen zu entkommen.
Die Erkundung von Aix-en-Provence erfolgte mit Unterstützung von atout France, dies hatte keinen Einfluss auf meine Meinung oder den Bericht und spiegelt alleinig meine persönlichen Eindrücke wieder.
Aix en Provence ist eine schöne, bourgeoise Stadt mit interessante Museen, Gassen zum Flanieren, guten Restaurants. Ich habe hier meinen Mann kennen gelernt – noch ein Grund mehr, die Stadt zu mögen !